Arbeiten an der Schnittstelle von Kultur und Management
Es scheint, als träfen mit Kultur und Management zwei “Welten” aufeinander, die sich primär erst einmal unvereinbar gegenüberstehen. Im Rahmen meines Masterstudiums habe ich dazu bei Lewinski-Reuter/Lüddemann (1.) eine sehr treffliche Analyse gefunden, die mein Selbstverständnis als Kulturmanagerin sehr gut beschreibt und die ich daher hier zitieren möchte:
Hier geht es dann nicht darum, mit kulturellen Gütern wirtschaftlich zu handeln (Kulturmanagement), es geht auch nicht darum, Kultur so zu ermöglichen, dass wirtschaftliche Ergebnisse möglich oder korrigiert werden (Kulturmanagement). Was eine übergreifende Perspektive auszeichnet, ist, dass zwei Rationalitäten – die an ökonomischen Nutzen orientierte und die an Ästhetik und Ausdruck orientierte – zueinander gebracht werden, ohne sie zu verschmelzen oder eine der anderen unterzuordnen. […] Gleichzeitig ist es die Aufgabe dieser Variante von Management, die Ergebnisse des kulturellen Schaffens, die keiner ökonomischen Rationalität in der Herstellung gehorchen, in einer Weise zu präsentieren, dass sie im wirtschaftlichen Kontext als Gut oder Leistung und somit als ein Ereignis erscheinen, für das gezahlt wird. Eine solche Managementleistung ist nur kommunikativ möglich und stellt ein echtes Schnittstellenmanagement dar.
(1.) Lewinski-Reuter, Verena/Lüddemann, Stefan (Hrsg.), 2008: Kulturmanagement der Zukunft. Perspektiven aus Theorie und Praxis, Wiesbaden, S. 42